Donnerstag, 5. Februar 2009

Wann muß man sich Sorgen machen?

Ich versuche eigentlich immer, bei der Erziehung der Kinder einen goldenen Mittelweg zu finden zwischen überbesorgt und unbekümmert. Ob das immer so gelingt, ist eine andere Frage.

Heute morgen sprach mich Marcels Kindergärtnerin an, ob ich mal ein paar Minuten Zeit hätte. Hatte ich, also setzten wir uns an einen etwas ruhigeren Tisch. Sie mache sich Sorgen um Marcels Entwicklung. Er ist mit fast vier Jahren noch nicht trocken, er spielt nicht mit den anderen Kindern, er tut, wozu er Lust hat und so weiter und so fort.

Alles Dinge, die mir natürlich auch bewußt sind. Auf der anderen Seite: Saskia wurde auch sehr spät erst trocken, kurz vor ihrem vierten Geburtstag. Marcel wird Ende März vier Jahre alt. Im Moment ist es tatsächlich noch so, daß er oftmals gar nicht merkt, daß die Windel voll ist, weil er mit anderen Dingen beschäftigt ist, total abgelenkt. Der Kinderarzt sagte, das wäre okay, manche sind halt später dran als andere. Von daher: dieser Punkt macht mir keine Sorgen.

Das Marcel im Kindergarten nicht mit anderen Kindern spielt, führe ich zum Teil darauf zurück, daß einfach zu viele Kinder um ihn herum sind. Hier zuhause spielt er mit Saskia und auch, wenn da, mit Besucherkindern, und das ganz toll. Ansonsten: ich weiß es nicht. Wenn ich ihn mittags abhole, will er jedenfalls nicht mit nach Hause, weil er gerade so schön spielt - ob dann nun alleine oder mit anderen scheint ihm herzlich egal zu sein. Also sollte es das auch für mich sein: Sorgen mache ich mir keine.

Das der kleine Mann tut, wozu er Lust hat, ist auch mir manchmal ein Dorn im Auge. Wenn vorgelesen wird, erzählt er währenddessen Geschichten, wenn gesungen wird, stimmt er eigene Melodien an, oder rennt bei Gemeinschaftsaktivitäten (Stuhlkreis im KiGa z.B) in eine andere Ecke, um dort zu spielen. Offenbar fehlt ihm die Konzentrationsfähigkeit, das Sitzfleisch. Das ist vorgemerkt für das Gespräch zur nächsten Untersuchung beim Kinderarzt, die ja jetzt eh wieder ansteht.

Zudem verfügt er über eine überbordende Energie, die gerade jetzt, wo er so schön in die Trotzphase kommt, auch schon mal schmerzhaft werden kann. Ich sollte mich mal nach Fußballangeboten für die ganz Kleinen umschauen.

Trotzdem: ein kleiner Stachel sitzt im Fleisch, man fragt sich, ob man nicht etwas übersieht, zu lax damit umgeht, daß er dieses oder jenes noch nicht kann....

2 Kommentare:

  1. Hallo Zwergrockerin, ich als Single kann dazu eigentlich gar nichts sagen, weil ich ja keine eigenen Kinder habe. Ich denke aber, dass Du alles richtig machst. Du beobachtest das alles und tust Dein bestes. Solange Du vor den Problemen nicht die Augen verschließt und mit anderen darüber sprichst, bist Du auf dem richtigen Weg.
    lieben Gruss
    Brigitte

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  2. Danke, Brigitte, so sehe ich das auch. Aber ab und zu muß das mal raus, um vielleicht auch mal einen Anstoß von außen zu bekommen. Groß werden wir ihn schon kriegen, den kleinen Mann.

    Liebe Grüße!

    Petra

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