Das Gefühl, Brei im Kopf zu haben, ist bedrückend, man hat das Gefühl, geistig abzubauen. Auch unter der erhöhten Medikamentengabe habe ich beinahe täglich inzwischen diese Aussetzer, daß mir Wörter nicht mehr einfallen, ich Sätze nicht beenden kann, weder gesprochen noch gedacht, oder ich einen Zeitungsartikel nicht mehr lesen kann, weil die Buchstaben keinen Sinn mehr ergeben. Im Büro habe ich inzwischen einen Zettel auf der Schreibtischunterlage kleben, auf dem steht, wie ich mich gewöhnlich am Telefon melde - es ist leider schon vorgekommen, daß ich meinen eigenen Namen auf die Schnelle nicht wußte :-(
So ein Anfall kann mal 30 Sekunden, mal 5 Stunden dauern und ist einfach nur nervig.
Alles eine Folge der Epilepsie, sagt mein Doc, die aber, wenn man medikamentös entsprechend eingestellt ist, hoffentlich auch wieder verschwindet. Jedenfalls hatte ich seit ca. fünf Wochen keinen Krampfanfall mehr, was hoffentlich auf die Tabletten zurückzuführen ist, die ich einnehme - das ist ja dann schonmal ein Fortschritt. Wenn jetzt noch die Wortfindungsstörungen in den Griff zu kriegen sind, denke ich, werde ich wieder "die Alte" sein. In einem Forum für Betroffene konnte ich jedenfalls lesen, daß viele an diesen "Blockaden" leiden, sie sind also definitiv eine Folge der Epilepsie und nicht, wie von mir bereits befürchtet, eine beginnende Demenz.
Auch mein Neurologe, bei dem ich gestern noch einmal war, um die Unterlagen für die Klinik und die Einweisung abzuholen, baute mich noch einmal auf. Ich solle mich nur nicht runterziehen lassen, ich würde geistig nicht abbauen, das fühle sich nur im Moment so an. Sobald man in der Klinik die richtige Diagnose gestellt hat - bei Epilepsie gibt es etliche verschiedene Arten, die auch unterschiedlich behandelt werden -, wird man mir definitiv helfen können, sei es mit Tabletten oder einer Operation. Es gibt nur wenige Fälle, wo man gar nichts machen kann, und wir wollen ja nun nicht vom Schlimmsten ausgehen *aufholzklopf*
Also ist derzeit mein Motto: Hurra, ich verblöde nicht!
Freitag, 11. Februar 2011
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Ach, Du, ich drück Dich mal! Ich hoff ganz doll, dass die bald herausfinden, was bei Dir grad für Fehlschaltungen sind. Heutzutage kann man ja vieles medikamentös regeln, ohne dass die Medikamente einen sehr beeinflussen.
AntwortenLöschenWenn wir alle wieder entklappst sind, machen wir mal ein norddeutsches Treffen, oder?
Dann wünsche ich Dir alles Gute und das man (hat man vielleicht inzwischen schon?) rausfindet, was genau es ist und Dir helfen kann.
AntwortenLöschenDanke, Valrike! Inzwischen weiß ich ja, was es genau ist (sh. weiter oben), jetzt gilt es nur noch, das "Feintuning", sprich die Medikamentendosis, zu optimieren. Das wird, ich bin und bleibe Optimist!
AntwortenLöschenHallo!
AntwortenLöschenSorry, ich meinte, das Feintuning mit rausfinden. ;)
Klar, wird das. Das glaube ich auch. Du bist mit soviel Kraft dabei... das wird! :)